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Schulprogramm

„Auch eine schwere Tür

hat nur einen kleinen Schlüssel nötig.“


Handeln


„Handle so, dass Du nicht bereuen musst,

was Du getan hast.

Handle aber auch so, dass Du nicht

bereuen musst, was Du nicht getan hast.“



1. Schulprofil


1.1. Zusammensetzung der Ohre - Schule

1.2. Standort

1.3. Erreichbarkeit

 

2. Leitbild


2.1. Ziele

2.2. Aufgaben

2.3. Grundsätze

2.4. Zusammenarbeit mit Sorgeberechtigten

 

3. Aktueller Entwicklungsstand


3.1. Schülerschaft

3.2. Personelle Ausgangslage

3.3. Räumlich-sächliche Ausgangslage/Außenanlage

 

4. Lehren und Lernen


4.1. Therapieorientierte Verfahren zur Förderung von Schülern mit Gefühls-  

        und Verhaltensauffälligkeiten

4.2.  Angewandte Verhaltensmodifikation für verhaltensoriginelle Schüler

 

5. Schulpartnerschaften und Außenbeziehungen

6. Schulsozialarbeit

7. Sicherheitskonzept

8. Förderverein

9. Tiergestützte Pädagogik

10. Fort- und Weiterbildung

 

 

1. Schulprofil


1.1. Zusammensetzung der Ohre-Schule


Wir sind eine Förderschule mit Ausgleichsklassen. Die Gliederung bezieht sich auf den Grund- und Sekundarschulbereich.

 

Der Grundschulbereich umfasst die Klassen 1 bis 4. Die Klassenstufe 4 ist zweizügig. Die Anzahl der Schüler in den Klassen beträgt 7 bis 12 Schüler.

Unser Sekundarbereich gliedert sich in die Klassen 5 und 6 mit 12 und 8 Schülern.

 

Die Schüleranzahl unterliegt im Verlauf des Schuljahres bedingten Schwankungen.

 

An unserer Schule werden Kinder mit einem primär diagnostizierten Förderbedarf im emotionalen-sozialen Bereich aufgenommen.

 

Sekundäre Förderbedarfe liegen in deutlichen allgemeinen Entwicklungsverzögerungen, im Lernen, in der Sprache, in motorischen Entwicklungsrückständen und Auffälligkeiten im Bereich des Autismus-Spektrums.

 

Wir unterrichten an unserer Schule nach den Lehrplänen der Regelschule, individuell auch untercurricular.

 

Unsere Schule befindet sich in Landesträgerschaft und wurde 2001 vom damaligen Ohre-Kreise als Schulträger nach den Bedingungen für die Beschulung von Kindern mit Besonderheiten im emotionalen-sozialen Bereich umgestaltet. Auf der Grundlage einer stetig wachsenden Anzahl von Schülerinnen und Schülern machte es sich notwendig, räumliche Strukturen zurückzubauen. Es existieren keine Einzelkabinen mehr, zum größten Teil auch keine Gruppenarbeitsplätze mehr. Alle Räume verfügen über voneinander getrennte Einzelarbeitsplätze. Der textile Bodenbelag unterstütz ein reizarmes Lernumfeld. Ein weiterer Rückbau fand 2017 am Werkraum statt. Dieser musste für die Schaffung eines weiteren Klassenraumes weichen.

 

Das Schulgebäude ist umgeben von einem weitläufigen Gelände an der Peripherie des Ortes mit einem großzügigen Sportplatz. Dieser kann ebenso in die Pausengestaltung einbezogen werden wie der Spielplatz auf dem Schulhof oder der Motorische Pfad.

 

1.2. Standort

 

Unsere Schule befindet sich in Uthmöden, einer Gemeinde unweit der Kreisstadt Haldensleben.

Der Schulstandort ist für Schüler des Landkreises Börde konzipiert. Die ländliche Umgebung des Ortes an dem Fluss Ohre bietet mit seinen Wiesen und Wäldern ein naturnahes und reizarmes Schulumfeld. Verschiedene Möglichkeiten wie Wanderungen, Exkursionen, Paddel- oder Radtouren bereichern das Schulleben. Ortsnah sind das Tierheim Satuelle, ein großer Bauernhof und die Möglichkeit zu töpfern.

 

1.3 Erreichbarkeit

 

Adresse:                     Ohre-Schule Uthmöden

                                   Bahnhofstraße 11

                                   39345 Uthmöden

 

Telefon:                       039058/97394

                                    039058/97395

 

Fax:                             039058/97396

 

E-Mail-Adresse:           kontakt@ohre-schule-uthmoeden.bildung-lsa.de

                                   ohreschule@gmx.de

 

2. Leitbild der Ohre–Schule Uthmöden


Die Ohre – Schule ist eine Schule, die geprägt ist durch

 

                                          ERLEBEN

                                         HANDELN

                                             AKZEPTANZ

                                         GEMEINSAM

                                             ENERGIE

                                             FÜHLEN

                                               RUHE

                                       BEGEGNEN

                                     ACHTUNG

                                             RESPEKT

                                        ZUHOEREN

                                             LEBEN

                                               VERTRAUEN

                                         REDEN

                                        AUSWEG

 

Das Lösungswort

 

                                  BEZIEHUNGSEBENE

ist die Basis für das gesamte teamorientierte Handeln.

 

2.1. Ziele der Ohre–Schule


- umfassende Diagnostik und individuelle Förderung unter Beachtung der

  Grenzen jedes einzelnen Schülers

- Entwicklung der Basisfunktionen für Lernen (allgemeine

  Entwicklungsrückstände)

 

- Aufarbeitung von Lernrückständen

- Vermittlung fundierter Kenntnisse, Fähigkeiten und Fertigkeiten

- Stärkung der sozialen Kompetenzfähigkeit

- jährliche Erstellung von Fortschreibungsgutachten mit der
  aktuellen Empfehlung für die weitere Schullaufbahn

- Entwicklung selbstbewusster und selbstständiger Persönlichkeiten

- erfolgreiche Reintegration in die Grund- und Sekundarschulen

 

 2.2. Aufgaben


Aufgabe unserer Förderschule ist es Schülerinnen und Schüler mit festgestelltem sonderpädagogischem Förderbedarf im emotionalen-sozialen Bereich zu beschulen. Die Bedingungen der Regelschule sowie die Möglichkeit der integrativen Förderung im Gemeinsamen Unterricht sind bei Aufnahme in die Förderschule ausgeschöpft.

 

Die Ohre-Schule Uthmöden ist Teil des Regionalen Förderzentrums „MITEINANDER“. Schwerpunkt unserer Aufgabe ist hier die überregionale ambulante mobile Beratung.

 

2.3. Grundsätze


Die allgemeine Zielstellung ist unter dem Aspekt einer ausgeprägten Individualisierung zu betrachten.

Für jede einzelne Schülerin und jeden einzelnen Schüler wird eine persönliche Entwicklungsperspektive gefunden und gestaltet.

 

Dabei sind folgende Grundsätze zu berücksichtigen:

 

  • Subjektorientiertheit
  • Zusammenarbeit zwischen Schülerinnen, Schülern und der Pädagogen auf der Beziehungsebene
  • Prozessorientierte Entwicklung
  • Einbeziehung der Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler
  • Förderplanung durch Festlegung individueller Maßnahmen

2.4. Zusammenarbeit mit Sorgeberechtigten


Die Sorgeberechtigten sind für die Pädagogen eine wichtige Säule für eine erfolgreiche Entwicklung der Kinder.

Eine enge tägliche Zusammenarbeit ist für einen direkten ehrlichen Informationsaustausch von größter Bedeutung. Wir Pädagogen sehen uns als Partner und Berater der Sorgeberechtigten.

 

Verschiedene Instrumente der Zusammenarbeit kommen in unserer Schule zur Anwendung:

 

  • Pendelheft zur täglichen Kenntnisnahme
  • Telefonate
  • Zwei Mal jährlich Lernentwicklungsgespräche
  • Elternversammlungen
  • individuelle Elterngespräche, Teamberatungen mit Sorgeberechtigten
  • Briefaustausch
  • Teilnahme der Sorgeberechtigten an Projekten und Klassenfahrten
  • Festliche gemeinsame Veranstaltungen wie Einschulung oder Verabschiedung der 6. Klasse
  • Begleitung von Unterrichtsstunden durch Sorgeberechtigte
  • Unterstützung durch Sorgeberechtigte bei Projekten, Spendenlauf, Sportfest und anderen Höhepunkten

3. Aktueller Entwicklungsstand


3.1. Schülerschaft

 

An der Ohre-Schule werden gegenwärtig (Schuljahr 2022/2023) 63 Schülerinnen und Schüler  in 7 Klassen unterrichtet.

 

Die Klassenstufe 4 ist zweizügig.

 

Mit der täglichen Schülerbeförderung erreichen täglich 62 Schülerinnen und Schüler aus dem Landkreis Börde und ein Schüler aus dem Altmarkkreis Salzwedel die Schule in Uthmöden.

 

Alle Schülerinnen und Schüler weisen primär den Förderschwerpunkt in der emotionalen-sozialen Entwicklung auf, einschließlich der Förderung innerhalb des Autismus-Spektrums. Sekundär besteht der Förderbedarf in allgemeinen Entwicklungsverzögerungen, im Lernen, in der Sprache sowie im motorischen Bereich.

 

Die Beschulung richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die in den Bereichen des sozialen Handelns und des emotionalen Erlebens intensiver sonderpädagogischer Unterstützung bedürfen. Der Umfang der Beeinträchtigungen erschwert die Entwicklung der eigenen Leistungsfähigkeit und nachweislich die der Mitschülerinnen und Mitschüler. Das Leistungspotential zur Bewältigung der allgemeinen Bildungsziele ist grundsätzlich gegeben.

 

Angestrebt wird eine Gesamtkapazität von ca. 60 Schülerinnen und Schülern.

 

3.2. Personelle Ausgangslage

 

 

Zum Schulteam gehören 11 Förderschullehrerinnen, davon eine Gastlehrerin mit 10 Unterrichtsstunden, eine Referendarin bis zum Dezember 2022, 8 Pädagogische Mitarbeiterinnen, davon befindet sich eine in Mutterschutz, eine Sekretärin, ein Hausmeister und eine Reinigungskraft. 

 

Wir verfügen über eine 100-prozentige Unterrichtsversorgung. Gegenwärtig ist eine Lehrkraft befristet als Seiteneinsteigerin eingestellt.

 

Im Rahmen des Kompetenztransfers sind drei Lehrerinnen in der Beratung (ÜamA) und in der Begleitung des Gemeinsamen Unterrichts an einer Grund- und Sekundarschule. Im Rahmen der überregionalen ambulanten und mobilen Angebote werden bei Bedarf thematische Fortbildungen und Hospitationen angeboten.

 

Weiterhin unterstützen wir die praktische Lehramtsausbildung durch eine fachgerechte Begleitung in den Praxissemestern. Der Vorbereitungs-dienst wird von spezialisierten Mentorinnen betreut. Gegenwärtig befindet sich eine Referendarin in der praktischen Ausbildung an unserer Schule.

 

Unsere Schule hat zwei ausgebildete Sportlehrerinnen mit Rettungsschwimmerausbildung. Damit ist ein kontinuiericher Schwimmunterricht gesichert. Angestrebt wird, dass jeder Schüler und jede Schülerin unsere Schule mit sicheren Schwimmfähigkeiten verlässt.

 

In diesem Schuljahr ist durch die Verzögerung der Sanierung der Schwimmhalle in Haldensleben die praktische Durchführung des Schwimmunterrichts gefährdet.

 

 Eine Förderschullehrerin verfügt über Kenntnisse in der Tiergestützten Pädagogik.

Die neue Schulhund befindet sich in der Ausbildung und hat erste klassenbezogene Einsätze. Die Hundeführerin absolviert ein Studium für tiergestützte Spiel- und Lernpädagogik mit dem Schwerpunkt für Kinder mit emotionalen-sozialen Störungen.

 

3.3. Räumlich - sächliche Ausgangslage

       Außenanlage

 

Aktuell verfügen wir über 8 Klassenräume, die ebenfalls als Fachräume dienen. Der Werkraum wurde zurückgebaut, um einen zusätzlichen Klassenraum zu schaffen. Eine neunte Klasse konnte auf Grund eines fehlenden Raumes nicht gebildet werden.

 

Weiterhin verfügt die Schule über einen Time-out-Raum, eine Sporthalle, ein Lehrerzimmer, ein Sekretariat, eine Küche mit Speiseraum, einen Lehrmittelraum, einen Snoezelraum, eine Bibliothek, die gleichzeitig einen Arbeitsplatz für die Schulsozialarbeiterin bietet und Sanitäranlagen.

 

Die räumlichen Kapazitäten sind nicht mehr ausreichend. Die Schle verfügt über keine Fachräume, Differenzierungsräume, einen Beratungsraum (auch für Elterngespräche), einen Mehrzweckraum für gesamtschulische Veranstaltungen und einen Aufenthaltsraum für Fahrschüler.

 

Die Strukturen der Klassenräume mussten zum größten Teil zurückgebaut werden.

 

Die Sicherheitsstandards entsprechen nicht den vorgeschriebenen Normen und Richtlinien. Handlungskonzepte können auf Grund fehlender technischer Voraussetzungen nicht umgesetzt werden (DIN VDE 0827-1). Eine Schulsprechanlage ist ebenfalls nicht vorhanden.

 

Für spezielle Gefahrenlagen sind alle im Gebäude Anwesenden lebensgefährlichen Situationen ausgesetzt.

 

Die Parkplatzsituation für die Taxiunternehmen der Schülerbeförderung, für das Pädagogische Personal und Besucher ist mangelhaft und gefährlich. Organisatorische Veränderungen durch die Schule sind ein Versuch die Schüler vor Gefahrensituationen zu bewahren. Der Antrag auf Erweiterung der Parkflächen ist dem Schuträger zugegangen.

 

Durch das Gremium der Gesamtkonferenz wird der Antrag gestellt die baulichen Kapazitäten der Ohre-Schule Uhtmöden durch die Errichtung einer Mehrzweckhalle zu erweitern.

 

4. Lehren und Lernen


Die Ohre – Schule Uthmöden ist eine Förderschule mit Ausgleichsklassen und als Durchgangsschule konzipiert. Die Schüler werden in der Regel in kleinen Gruppen bis zu zehn Schülern unterrichtet.

 

Die Unterrichtsinhalte entsprechen den Lehrplänen der Grund- und Sekundarschule.

 

In diesem Schuljahr können alle Klassen durch eine Pädagogische Mitarbeiterin begleitet werden. Die Begleitung des Unterrichts durch die Pädagogische Mitarbeiterin ist entscheidend für eine erfolgreiche Entwicklung jedes einzelnen Schülers im Lernen und Verhalten.

 

Die Aufnahme der Schüler sollte so früh wie möglich erfolgen, spätestens jedoch in Klasse 4. Die Beschulung endet in der Ohre-Schule in Klasse 6.      Im Verlauf des sechsten Schuljahrganges erfolgt ein 14-tägiges Schülerpraktikum zur Vorbereitung auf die Reintegration.

 

In der 7. Klasse der Regelschule wird eine integrative Beschulung im Gemeinsamen Unterricht angestrebt.

 

Die Reintegration kann bereits auch schon nach der 4. Klasse erfolgen. Der individuelle Entwicklungsstand der Schülerin/des Schülers ist Grundlage für die Empfehlung der Schule.

 

Schwerpunkt der Schuleingangsphase ist es allgemeine Entwicklungsverzögerungen auszugleichen sowie sprachliche und motorische Fähigkeiten und Fertigkeiten zu entwickeln als Voraussetzung für das Lernen.

 

Der gesamte Schulalltag ist klar strukturiert. Dieses Konzept hilft den Schülerinnen und Schülern sich besser zu orientieren, einen Tagesrhythmus zu entwickeln und Sicherheit in ihrem Handeln zu gewinnen. Die Gestaltung des Unterrichts, des Schulgeländes, der Klassenräume und der Pausen sollen den Kindern helfen, Wege zu finden ihre Besonderheiten zu kompensieren.

Alle lern- und außerunterrichtlichen Bereiche sind inhaltlich sehr reiz- arm konzipiert.

 

Begleitend erfordern spezielle Förderbedarfe der Schülerinnen und Schüler spezielle pädagogische und therapieorientierte Interventionsmaßnahmen.

Als Schwerpunkt der Weiterentwicklung des Lehrens und Lernens ist die Digitalisierung beider Bereiche angestrebt. Ein Medienkonzept befindet sich derzeit in Entwicklung und wird das Schulprogramm ergänzen.

 

4.1. Therapieorientierte Verfahren zur Förderung von Schülern mit Gefühls- und Verhaltensauffälligkeiten


Unter therapieorientierten Verfahren soll keine „THERAPEUTISIERUNG“ des Unterrichts verstanden werden. Vielmehr sollen sie den Bildungs- und Erziehungsprozess unterstützen und zur Stärkung des Schülers/der Schülerin beitragen. Das von Fritz Redl beschriebene „therapeutische Milieu“ soll für die Schüler/innen eine schützende und stärkende Atmosphäre darstellen.

 

Drei zentrale Ebenen sind für die Gestaltung der Ohre-Schule von Bedeutung:

 

- die Schaffung eines therapeutischen Klimas (settings), das den Kindern

  dazu verhilft, die an sie gestellte Aufgaben zu lösen und die nötigen Hilfen

  bereit stellt;

 

- die Gestaltung einer pädagogisch-therapeutischen Beziehung, wobei hier

  die Beziehung sowohl von therapeutisch tätigen Pädagogen/innen zum

  Schüler/zur Schülerin als auch die Beziehungsgestaltung zwischen den

  Heranwachsenden zu verstehen ist, und

 

- die Verwendung pädagogisch-therapeutischer Verfahren im

  Erziehungsprozess

 

Anliegen dieses Gedankens ist es, die Chance der Förderschule mit Ausgleichsklassen zu nutzen, therapeutische Prinzipien den gesamten Schulalltag durchdringen zu lassen.

Die gemeinsame Reflexion von Erwachsenen und Schülern über Krisen und Konflikte hat das Ziel:

  • den Konflikt zu verstehen
  • Motivation zur Veränderung zu entwickeln und
  • Vertrauen zu den Erwachsenen aufzubauen.

 

Der Therapiegedanke strebt kein vollständig geschlossenes Therapieprogramm an. Der Einsatz einzelner therapeutischer Übungen und Elemente wird von interessierten Pädagogen mit speziellen Fähigkeiten im sportlichen, künstlerischen, musikalischen und anderen Bereichen umgesetzt.

 

4.2. Angewandte Verhaltensmodifikation für verhaltensoriginelle Schüler


  • Gestaltung von Ritualen, altersangepasst
  • Entspannungsübungen zur Auflockerung, Unterbrechung von Ereignissen und Entwicklung von Körpergefühl und Konzentrationsfähigkeit
  • Spiele zur Auflockerung; Entwicklung von Gefühlen; Entwicklung von Kommunikations- , Kooperations- und Interaktionsfähigkeit; Entwicklung von Fantasie, Kreativität und Selbstreflexion
  • Rollenspiele zur Erarbeitung, Wiederholung und Festigung von Erfahrungen; Selbstreflexion der Schülerinnen und Schüler
  • Kreative Gestaltungsübungen zur Schulung der Wahrnehmungsfähigkeit; zur Förderung des Einbezuges und der Entwicklung der Erlebnisfähigkeit; verschiedene Übungen bieten Möglichkeiten für die Entwicklung und Reflexion von Gefühlen; als Medium für Gespräche; zur Auflockerung und Entspannung von Situationen
  • Bewegungsübungen zur Entwicklung motorischer und feinmotorischer Fertigkeiten; zur Entwicklung eines Körpergefühls und zum Spannungsabbau;

Tokensysteme (Verstärkersysteme)


Bei diesem System werden „token“ zur kontingenten Verstärkung eingesetzt. „token“ übersetzt „Münze“ trifft nicht ganz zu, da meist andere Gegenstände, wie Punkte und Ziffern Verwendung finden. Die Token erhalten ihren motivierenden Wert dadurch, dass sie nach einer bestimmten Zeit gegen begehrte Gegenstände, Nahrung, Aktivitäten oder Privilegien, die in diesem System als Eintauschverstärker (back-up-reincover) bezeichnet werden, eingetauscht werden können. Unterschiedlichste Dinge können von den Schülern zur individuellen Bedürfnisbefriedigung eingetauscht werden. Dadurch haben diese generalisierten Verstärker einen starken Einfluss auf die Motivation der Schüler.

 

Die Einführung des Token-Verstärker-Systems besteht in den einzelnen Klassen aus folgenden Schritten:

 

  • Verhalten
  • Festlegen operational definierter Verhaltensweisen
  • Verstärker
  • Vorstellen und Festlegen der Token
  • Regeln
  • Festlegen der Regeln des Token-Verstärker-Systems, d.h. wie die Token verdient oder ggf. verloren, wann und zu welchem Preis sie eingetauscht werden können

Folgende Verstärkerformen finden Anwendung:

 

1. materielle Verstärker

2. Handlungsverstärker (eine bestimmte Handlung, ein bestimmter

    Dienst darf als Belohnung für das Einhalten angestrebten Verhaltens

    erfüllt werden)

3. Soziale Verstärker (das angestrebte Verhalten wird durch eine be

    liebte gemeinsame Aktivität verstärkt)

4. Münzverstärker

 

Kontingenzverträge


Kontingenzverträge basieren auf ein alt bewährtes Erziehungsprinzip, wie z.B.

 

„Erst die Arbeit, dann das Vergnügen“


oder

 

„Iss erst mal deinen Teller leer, dann bekommst du auch deinen Nachtisch“


In diesen Verträgen werden Abmachungen zwischen einem Schüler oder einer Gruppe von Schülern und dem Pädagogen getroffen, in denen beide Partner sich über das Auftreten bestimmter Verhaltensweisen und deren Folgen (Einsatz und Entzug von Verstärkern) einigen.

 

Inhalt der Kontingenzverträge:

 

1. Die Anzahl der zu lösenden Aufgaben oder das Zeigen einer bestimmten   

    Verhaltensweise

2. Die Beurteilungskriterien für den Erfolg einer Handlung

3. Die Art und Menge bzw. die Dauer der Bekräftigung sowie ggf. den Entzug

    von Verstärkern

 

Die Vielzahl der Pädagogischen Maßnahmen ermöglicht der Lehrkraft für jeden Schüler/Schülerin individuell geeignete Maßnahmen zu erstellen, die auch in individuelle Förderpläne einfließen und in ihrer Effektivität regelmäßig überprüft werden.

 

Pädagogische Maßnahmen


Bewusstes Ignorieren

 

Kinder zeigen ein bestimmtes Verhalten, weil sie sich entweder abreagieren müssen oder sie mit diesem Verhalten ein bestimmtes Nahziel erreichen wollen. Das Verhalten wird dann eingestellt, wenn entweder die Energie aufgebraucht ist oder das Nahziel erreicht wurde.

 

Bewusstes Ignorieren ist die Kunst einschätzen zu können, ob das Verhalten unter diesem Aspekt zu bewerten ist und sich ohne Eingreifen einstellen würde.

 

Eingriff durch Signale


Wenn Kinder zwar wissen welches Verhalten von ihnen erwartet wird, wenn ihnen aber ihr Verhalten außer Kontrolle gerät, hilft häufig ein Signal/Zeichen, um diese Kontrolle wieder zu aktivieren (z.B. Zeigefinger auf geschlossene Lippen).

 

Entspannung durch Humor


Wenn sich beim Kind aggressive Energien anstauen, können ein Witz oder eine verständnisvolle Ironie ein Lachen hervorrufen, das die aggressiven Energien auflöst.

 

Umgruppierung


Manche Konflikte entstehen aus einer ungünstigen sozialen Zusammensetzung heraus (im Klassenzimmer, aber auch in der Lernhandlung einer Gruppe u.ä.) Eine Reflexion über diese Zusammensetzung bzw. eine mögliche hilfreiche Konstellation kann zu verschiedenen Umgruppierungen führen.

 

Antiseptischer Hinauswurf (Vorbeugendes Hinausschicken)


Es gibt konflikthafte Situationen in denen vorhersehbar ist, das ein Kind die nötige Selbststeuerung und Kontrolle nicht aufbringen kann. In diesen Situationen kann es sinnvoll sein, dem Kind den Konflikt, den es nicht mehr aushalten oder lösen kann, zu ersparen. Redl verwendet dafür den medizinischen Begriff des antiseptischen Hinauswurfes.

 

Beschränkung von Aktivitäten, Raum und Gegenständen


Es gibt Kinder die auf äußere Reize sehr sensibel reagieren. Manche Kinder benötigen, um zur Ruhe zu kommen, eine Reduktion von Reizen. Die Einschränkung in den Aktivitäten, im Raum und in den Gegenständen schaltete nicht nur störende Außenreize aus, sondern hilft den Kindern sich auf wesentliche Informationen zu konzentrieren.

 

Erweiterter Freiraum bei gleichzeitiger schärferer Grenzziehung

 

Die Schülerinnen und Schüler finden Freiräume sozialen Probehandelns. Sie wissen aber gleichzeitig ganz genau über die Konsequenzen von Grenzüberschreitungen, wie Verbote (als deutlich markierte Grenzlinie), Strafen (als vorher bekannte Folge übertretener Verbote), Drohung (als Hinweis auf die markierte Grenzlinie), Belohnung (als Vergünstigung bei eingetretenem angestrebten Verhalten).

 

Befristete stundenweise Beschulung


Auf Beschluss der Klassenkonferenz können Schülerinnen und Schüler verkürzt beschult werden. Die Maßnahme wird als zeitlich befristetes individuelles Entlastungsangebot unterbreitet. Es findet Anwendung bei Schülerinnen und Schüler, deren physisch-psychische Belastbarkeit nachweislich so eingeschränkt ist, dass sie trotz häufiger Entlastungsphasen und kleinerer Pausen ein begrenztes Unterrichtsangebot benötigen.

 

(Bezug: RdErl. des MK vom 27.06.2014; Unterrichtsorganisation für Schülerinnen und Schüler mit dem Förderschwerpunkt emotionale-soziale Entwicklung an Förderschulen 2016)

 

5. Schulpartnerschaften und Außenbeziehungen


Unsere Schule ist bestrebt, Beziehungen zu anderen Einrichtungen und Partnern aufzubauen und zu pflegen. Als Teil des Förderschulzentrums „MITEINANDER“ stehen unsere Beratungslehrer im regelmäßigen Informationsaustausch. Das Ziel ist ein einheitliches Handeln im diagnostischen Bereich, in der Präventiven Grundversorgung und in der Betreuung der Kinder mit vielfältigsten Förderbedarfslagen zu vereinbaren.

 

Unsere Beratungslehrer in der überregionalen ambulanten mobilen Tätigkeit sind für alle Kindertagesstätten und Regelschulen des Bördekreises Ansprechpartner bei der Klärung diagnostischer Fragestellungen.

 

In unserer Pädagogischen Arbeit sind weitere wichtige Partner:


  • Netzwerkstelle Kinderschutz und Frühe Hilfen
  • Fachdienst Jugend-Allgemeiner Sozialer Dienst
  • das Gesundheitsamt
  • die Polizei
  • die SMH
  • die Kinder-und Jugendpsychiatrie (Haldensleben, Uchtspringe, Magdeburg)
  • Krankenkassen
  • Uni- Halle
  • die Verkehrswacht, Landesverkehrswacht
  • die Kreisbibliothek in Haldensleben
und viele wechselnde Partner, die mit ihrer Hilfe zum Gelingen unserer Projekttage oder bei Festen und Feiern beitragen


6. Schulsozialarbeit


Gegenwärtig keine personelle Besetzung!

 

Konzept zur Beantragung der Notwendigkeit der Weiterführung der Schulsozialarbeit an der Ohre-Schule Uthmöden.

 

7. Sicherheitskonzept


- Schulfunkanlage

- Zweiter Fluchtweg

- Zwei voneinander unabhängige Alarmsignale

 

8. Förderverein


9. Tiergestützte Pädagogik


10. Fort- und Weiterbildungen


- Fortbildung zum Projekt der DAK „Fit4future“ (3 Kolleginnen)

- Weiterbildung „Tiergestützte Pädagogik“ (1 Kollegin)

- Fortbildung zum Medienkonzept (3 Kolleginnen)

- Schulinterne FOBI Medienkonzept (gesamte Kollegium)

- Konzept Schulsozialarbeit (2 Kolleginnen)

- Sicherheitskonzept (1 Kollegin)

- Fachspezifische und förderspezifische FOBI (flexibel)

 

 




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